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Sonntag, 29. Januar 2017

Panama 1 – Verschiffung nach Panama – Teil 2

Der Flug nach Panama – mit Umsteigen in Bogota - dauert geschlagene 12 Stunden. Es geht auch schneller, jedoch kostet der einfache Flug dann gleich mehr als ein Hin- und Rückflug von Südamerika nach Europa.

Am Flughafen in Panama City nehmen wir einen Mietwagen. Der ist mit 30 € pro Tag mal richtig günstig. Vom Flughafen bis zum Hafen in Colon – da kommt das Ogermobil an – sind es nochmal rund 80 Kilometer. Die Wartezeit bis zur Ankunft des Schiffes verbringen wir in dem traumhaft gelegenen Melia Panama Canal Hotel. 
Melia Panama Canal Hotel
Der Pool ist Extraklasse, der Allgemeinzustand des Hotels eher Durchschnitt. 
Pool des Melia Panama Canal Hotels

Die Wartezeit nutzen wir um die vorgeschriebene Haftpflichtversicherung für das Ogermobil zu erwerben. Das erweist sich als zeitraubendes Unterfangen, denn die Agentur der Versicherung liegt in der Zollfreizone von Colon. Es gibt zwar unzählige Einfahrten in die Zollfreizone, jedoch werden wir nicht durchgelassen. Ohne Einfahrtsgenehmigung für uns und für das Mietauto geht nichts. Na toll! 

Am Haupteingang haben wir dann Glück. Hier wird überhaupt nicht kontrolliert und wir können problemlos in die Zollfreizone fahren. Die Versicherungsagentur liegt versteckt im zweiten Stock eines unscheinbaren Gebäudes und wird von einer sehr rührigen und hilfsbereiten Frau um die dreißig geleitet. Na klar, wir können die Haftpflichtversicherung hier bekommen. Es dauert nur etwas. Aus der versprochenen Stunde werden drei, dann haben wir endlich die Versicherung. Für den stolzen Betrag von 55 US$ bekommen wir eine Police für einen Monat mit der gigantischen Deckungssumme von 9.700 US$ !!!
Faultier bei der Arbeit
Nach zwei Tagen ist es soweit. Das Schiff mit dem Ogermobil ist angekommen. Jetzt beginnt wieder der Papierkrieg. Zunächst muss ich in das Büro der Reederei um die Bill of Lading (B/L) abzuholen. Nur mit der B/L bekomme ich das Ogermobil zurück. Dummerweise liegt das Büro nicht am Hafen, auch nicht in Colon, sondern im 80 Kilometer entfernten Panama City. So dauert das abholen der B/L nur einen Vormittag. 

Mit der B/L, der Versicherungspolice und unseren Papieren geht es nun zum Zoll. Der ist – man hält es nicht für möglich – fast direkt am Hafen. Dort bekommen wir in nur einer Stunde die Einfuhrpapiere. Jetzt dürfen wir tatsächlich zum Hafen. Dort müssen wir wieder einmal bezahlen. Diesmal Gebühren für Desinfektion und den Hafen. Nach einer weiteren Stunde ist auch das erledigt. Jetzt folgt der letzte Schritt. Am Tor des Valet – Parking sollen wir das Auto abholen. Endlich ….

Wir melden uns an, geben die nötigen Papiere ab und sollen ein paar Minuten warten. Nach 2 Stunden Wartezeit kommt ein Hafenmitarbeiter zu mir und meint das es ein kleines Problem gäbe. Ich soll doch mal mitkommen. Ich ahne Böses....
Das Ogermobil im Hafen - Äußerlich in Ordnung ...
Das Ogermobil steht weit entfernt auf dem Hafengelände. Dort angekommen bin ich zunächst erleichtert. Äußerlich sieht das Auto unversehrt aus. Der Schock kommt bei einem Blick unter das Auto. Die hintere Kardanwelle ist zerstört. „Wie ist das passiert“ frage ich. Die Antwort – wenig überraschend „Keine Ahnung“.

... von unten - Ein Trauerspiel
In diesem Zustand können wir nicht mit dem Auto fahren. Also zuück ins Hotel - ohne Ogermobil – nachgedacht und telefoniert.
Am nächsten Morgen fahren wir wieder zum Ogermobil, demontieren die Reste der Kardanwelle, prüfen Verteilergetriebe und Hinterachsdifferential (beides zum Glück unbeschädigt) und dokumentieren den Schaden. Das Ogermobil ist ja Allrad angetrieben, so können wir wenigstens mit dem Vorderradantrieb den Hafen verlassen.
Die Überreste unserer, einst zuverlässigen Kardanwelle
Wir organisieren uns eine neue Kardanwelle über unseren persönlichen Autonotfallbetreuer Erich Christ und melden den Schaden bei der Reederei zur Erstattung an.


Bleibt nur noch ein Problem. Wie kommt die Welle möglichst, schnell und kostengünstig nach Panama. Unsere Tochter erklärt sich dann spontan bereit die Kardanwelle persönlich nach Panama zu transportieren und uns für zwei Wochen zu begleiten. Wieder einmal bewahrheitet sich der alte Spruch: „Nichts ist so schlecht, dass es nicht für was gut ist“.  

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