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Freitag, 20. Januar 2017

Kolumbien 5 – Verschiffung nach Panama – Teil 1

Frohen Mutes machen wir uns auf den Weg nach Cartagena. Drei Wochen – ziemlich faules – Strandleben sind genug. Wir wollen jetzt weiter nach Mittelamerika.

Auf dem Weg nach Cartagena erreicht uns eine Mail des Agenten. Die Abfahrt des Schiffes ist verschoben. Vom 12.1. auf den 21.1. Ganze neun Tage später. Wir können es nicht glauben. In Cartagena bearbeiten wir den Agenten. Es wird doch wohl mehr als eine Möglichkeit geben, das Auto nach Panama zu schicken. Ja natürlich, es fahren zwei Reedereien mit RoRo-Schiffen und drei weitere mit Containerschiffen. Da das Ogermobil nicht in einen Container passt, müssen wir es entweder auf einem RoRo-Schiff, oder mit einem Flatrack auf einem Containerschiff transportieren lassen. Es ist wie verhext. Die beiden Reedereien mit den RoRo-Schiffen fahren erst am 21.1., die Containerschiffe von zwei Reedereien fahren zwar am 14.1., nehmen aber keine Flatracks mit. Die dritte Reederei hat zwar Flatracks, fährt aber auch erst am 21.1.

Irgendwann bleibt uns nichts anderes übrig als zu akzeptieren, dass wir nicht vor dem 21.1 aus Kolumbien wegkommen. Neben der ganzen Aufregung müssen wir die gebuchten Hotels und Flüge nach Panama umbuchen (kostet natürlich extra) und uns überlegen was wir in der Zwischenzeit machen wollen.

Wir gehen noch ein paar Tage an den Strand in der Nähe von Cartagena. Ist aber nicht so toll, da dummerweise noch ein Feiertag in Kolumbien ist und anscheinend die gesamte Einwohnerschaft Cartagenas und ein großer Teil aller anderen Kolumbianer auch am Strand sind. Es ist total voll und – ganz,ganz schlimm – fürchterlich laut. Die Bars überbieten sich in der Größe und Leistungsfähigkeit ihrer Lautsprecheranlagen. Der Lärm erreicht infernalische Ausmaße. Wir stehen kurz vor einem Nervenzusammenbruch oder einem Tinitus. Dabei sind wir noch etliche dutzend Meter von den Quellen des Ärgernisses entfernt. Die Musik hat ungefähr die gleiche Wirkung auf uns wie das Geräusch eines startenden Flugzeugs. Wohlgemerkt - direkt hinter der Turbine.
Sieht harmlos aus, aber eine Stunde später ist die Hölle los ...
Bevor wir ernsthafte gesundheitliche Schäden erleiden, verlassen wir fluchtartig die Stätte des Grauens und fahren auf die Finca Manantial. Die Finca liegt einige Kilometer im Hinterland von Cartagena und gehört Graham und seiner Frau Majorie. Auf der Finca ist es wie bei „Ferien auf dem Bauernhof“. Umgeben von Ziegen, Hühnern,Gänsen,Kühen, Eseln und Schweinen, gelegen in einer traumhaften Landschaft mit Bananenstauden, Palmen und anderem Grünkram, entpuppt sich die Finca als ein Hort der Erholung. 
Finca Manantial - Kontrastprogramm in jeder Hinsicht
Es existieren keinerlei Lautsprecheranlagen im Umkreis von zwei Kilometern. Eine Erleichterung für unser Nervenkostüm. Das Einzige was man hört, sind die Schweine die morgens lautstark nach Futter schreien, oder besser grunzen. Erholung pur.
Finca Manantial - Unsere unmittelbaren Nachbarn
Vier Tage vor Abfahrt des Schiffes verlassen wir – schweren Herzens – die Finca und erledigen den Papierkrieg im Hafen von Cartagena.

Wiederum zwei Tage später haben wir das Ogermobil in den Hafen gefahren. Wir sind ins Hotel und warten (schon wieder) auf den Termin zur Drogenkontrolle durch die Polizei.

Die Zeit vertreiben wir uns mit der Besichtigung von Cartagena. Die Stadt hat eine aufregende Geschichte als Piratennest und als Zentrum des Sklavenhandels in Südamerika. 
Cartagena - Plaza de la Paz
Cartagena - Altstadtgasse
Glücklicherweise ist die Altstadt fast noch komplett erhalten geblieben. Leider ist Cartagena auch ein wichtiges Ziel für Kreuzfahrtschiffe. Während unseres Aufenthaltes hat jeden Tag ein anderes, riesiges Schiff hier festgemacht und Tausende von Kreuzfahrern an Land gespült.
Wir übernachten auf der Halbinsel Bocagrande, hinter dem Hotel Hilton, an der Lagune Laguita.
Cartagena - Halbinsel Bocagrande
Am nächsten Tag findet nachmittags die Drogenkontrolle statt. Wieder muss ich in den Hafen und ein Inspektor kriecht buchstäblich in jeden Schrank. Nach der Freigabe durch die Polizei ist endlich alles erledigt.


Das Auto darf auf's Schiff und wir in das Flugzeug nach Panama.

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